Harken

Aus PerlenWiki
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Dies ist eine Technik, mit der man Glas auf der Perle gezielt verschiebt. Zum Harken kann man unterschiedliche Werkzeuge benutzen: (Wolfram-)Nadel, Messer oder Glasstringer. Zunächst malt man ein Grundmuster mit kontrastierenden Farben und schmilzt es mehr oder weniger ein. Dann erhitzt man die Bereiche, durch die man harken will. Jetzt wird mit dem Werkzeug auf das Glas aufgesetzt oder leicht eingestochen und die vorher erhitzte Linie entlang gezogen. Zum Beenden des Vorganges hebt man das Werkzeug aus der "Furche" heraus und brennt den eventuell entstandenen Faden durch.

"Kaltes" Harken: Man harkt mit einem kalten Werkzeug, das NICHT im Glas kleben sollte. Beim Herausheben entstehen tropfenförmige Endpunkte, um die sämtliche durchzogenen Farben "gewickelt" sind. Eventuell muß man auch warten, bis man das Werkzeug durch vorsichtiges Wackeln aus dem erkaltenden Glas lösen kann.


"Heißes Harken": Man harkt mit einem recht dünnen Werkzeug, das durch das geschmolzene Glas gezogen wird. Die Harkspur nimmt zwar die Farben ein Stück des Weges mit, läßt sie aber dann unterwegs "fallen". Das Werkzeug wird aus dem Glas gehoben und der Faden durchgeschmolzen.

Harken mit Glas "mit Spur": Es wird ein farblich passendes Glas als Werkzeug benutzt und die Flamme so geführt, daß etwas vom Werkzeug auf die Perle übergeht. Das sieht mit Goldfluß als Werkzeug gut aus.

Harken mit Glas "ohne Spur": Hier wird mit einem fetten Stringer geharkt. Die Spur muß vorher gut erhitzt sein und man darf auf der Perlenoberfläche nur "surfen". Beim Abziehen wird der Stringer in einem flachen Winkel, die Linie fortsetzend, von der Oberfläche weg gezogen. Der Restfaden wird durchgeschmolzen.

Leichtes Verschieben: Mit einem Messer kann man auch Linien im Glas leicht verschieben. Dazu wird in das Glas mit einer leichten Schiebebewegung etwas eingeschnitten. Man kann auch mit der Kante vom Paddel (Messing besser als Graphit) arbeiten.


Nacharbeiten: Beim Harken verschiebt man Glas. Besonders am Endpunkt sammelt sich Glas an. Je nach Dekorziel (Kaltes Harken) schmilzt man nur die Werkzeugspuren wieder flach. Bei den Varianten, wo man einen Faden abgeschmolzen hat sollte man diese Stelle durch Zupfen verkleinern und dann mit dem Paddel vorsichtig eindrücken. Besonders dort, wo sich mehrere Harklinien, z.B. im Inneren von Blüten, treffen muß der Überschuß abgezogen werden, um das Muster nicht durch wegfließende Hügel zu verzerren. Entweder zupft man mit einer Pinzette oder man benutzt einen fetten Stringer. Der Stringer wird etwas vorgewärmt, daß er besser klebt. Dann wird das überschüssige Glas im Saum der Flamme erwärmt, mit dem Stringerende angetippt und abgezogen. Auch hier bleibt wieder ein, klerinerer, "Resthügel" an Glas, der aber deutlich besser mit dem kalten Paddel eingedrückt werden kann. Beim Schließen von Furchen muß man langsam arbeiten, daß sich das Glas vom Grund der Furche wieder heben kann. Sonst kann es passieren, daß sich ein Teil der Flanken nach unten krempelt und verschwindet.