Absauganlage 7

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--Peter 22:04, 22. Feb 2007 (CET) Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von "Claudia"


Hier sieht man eine abslout vorbildliche und ideenreiche Installation einer Abluftanlage! --Peter 22:05, 22. Feb 2007 (CET)

Die Abgasabsauganlage

Das Herzstück der Anlage besteht aus dem Lüftermotor S&P Vent 150, Luftleistung 700 m3/h mit nachgeführtem Schalldämpfer 150 mm Durchmesser, Länge 100 mm, sowie der Drehzahlregelung Typ M 300 mit Hauptschalter und Drehzahlpotentiometer von Ventilatoren-Hehner.


Jalousieschrank.JPG

Datei:Stringer und Steuerungen für Ofen und Lüftung.JPG


Mein Freund hat alles unter zwei Schreibtische von IKEA gebaut, um die Werkstatt nicht zu verunstalten.


So sieht es unter den IKEA Schreibtischen aus.JPG


Der Lüftermotor wurde mittels der mit dem Lüftermotor gelieferten Konsole auf einen selbst gebauten Vibrationsdämpfer geschraubt. Der Vibrationsdämpfer oder auch Silentblock besteht aus zwei OSB-Platten mit den Maßen 20 x 32 cm und einer Stärke von je 15 mm, zwischen die eine gleich große, 25 mm starke, Schaumstoffplatte mit Pattex Kontaktkleber geklebt wurde (siehe Bild).


Datei:Der Lüfter mit Schwingungsdämfer daher keine Vibrationen und kein Dröhnen.JPG


Bei dem Schaumstoff handelt es sich um ganz normalen Schaumstoff, wie er z. B. in Sitzkissen Verwendung findet und wie man ihn, genau wie die OSB-Platten, im Baumarkt, kaufen kann. Eine der beiden OSB-Platten wurde mit Pattex Kontaktkleber ganzflächig mit der Unterseite der Schreibtischplatte so verklebt, dass es keine Berührung zwischen den Schnittflächen des Silentblocks und der Seiten- oder Rückwand des Schreibtisches gibt. Dadurch übertragen sich keinerlei Vibrationen des Lüfters auf den Schreibtisch und er scheidet als Resonanzboden für Brummgeräusche aus.

Auf der Saugseite des Lüfters sind zwei parallel verlaufende Umwicklungen mit Tesa Moll (ca. 6 mm dick) aufgebracht, um das dort aufgeschobene Aluflexrohr (Innendurchmesser 150 mm) nicht direkt mit dem Lüfter zu verbinden. Hierdurch wird zum Einen die Verbindung zwischen Lüfter und Motor abgedichtet damit der Lüfter an dieser Stelle eine Nebenluft ziehen kann und zum Anderen übertragen sich keine Vibrationen auf das Aluflexrohr.


Datei:Lüfter mit Tesa Moll zur Abdichtung.JPG


Das Aluflexrohr ist dann in weiten Bögen so geformt, dass es im hinteren Bereich der Schreibtischplatte durch eine dort eingeklebte KG-Rohr-Schiebemuffe mit einem Innendurchmesser von 160 mm geführt wird und an der oberen Öffnung der Schiebemuffe mit einem der beiden zuvor aus der Schiebemuffe entfernten Gummidichtungen vor dem Zurückrutschen gesichert wird.


Datei:KG Rohr Schiebemuffe im Schreibtisch verklebt zur Führung des Flexschlauches.JPG


Das KG-Rohr, die Schiebemuffe und die KG-Rohrbögen mit dem von uns verwendeten Durchmesser bekommt man allerdings nicht im Baumarkt sondern nur im Baustoffhandel, da Baumärkte wie OBI usw. nur bis 100 mm maximal bis 125 mm Durchmesser anbieten.

Das Lüftergehäuse wurde rundherum mit einem breiten weißen Klebeband, wie es in Baumärkten zum Abdichten von Lüftungskanälen angeboten wird, abgedichtet, um auch hier zu vermeiden, dass der Lüfter Nebenluft durch die Naht zieht, die durch die zwei Gehäusehälften des Lüfters entsteht. Hierdurch wird erreicht, dass nur Luft an der Ansaugöffnung vor dem Brenner in das System eintritt, was für eine hohe Strömungsgeschwindigkeit der Abgase ab Entstehung in der Flamme sorgt und nichts daneben gehen lässt.

Der Abstand zwischen Ansaugöffnung und Brennerspitze beträgt 25 cm.


Datei:Die Lüftung saugt die Flamme und die Abgase quasi an.JPG


Auf einen Trichter haben wir bewusst verzichtet, da die Saugwirkung an der weiten Seite eines Trichters geringer wird. Wer schon einmal mit einem Staubsauger gearbeitet hat, kennt den Unterschied der Saugwirkung bei Verwendung einer Fugendüse bzw. einer breiten Bürstendüse.

Auf der Druckseite des Lüfters wurden ebenfalls zwei parallel verlaufende Umwicklungen mit Tesa Moll aufgebracht, damit auch auf der Druckseite keine Vibrationen auf den nachgeschalteten Schalldämpfer übertragen werden. Die Verbindung zwischen Lüfter und Schalldämpfer besteht aus einem kurzen Stück Aluflexrohr, das am Schalldämpfer wieder mit dem Klebeband abgedichtet ist, um zu vermeiden, dass hier Abgase durch den entstehenden Druck entweichen und somit in den Arbeitsraum zurückgeführt werden.


Datei:Der Schalldämpfer.JPG


Auf den gegenüberliegenden Anschlussstutzen des Schalldämpfers wurden zwei parallel verlaufende Umwicklungen mit Tesa Moll (ca. 6 mm dick) aufgebracht, da diese Seite des Schalldämpfers in ein Stück KG-Rohr mit einem Innendurchmesser von 151 mm gesteckt ist.

Das KG-Rohr ist in ein Loch in der Wand fest eingeschäumt, das wir mit einer Kernbohrmaschine und einer Bohrkrone mit einem Durchmesser von 182 mm durch die Wand geführt haben.


Datei:Mauerdurchbruch 182 mm Kernbohrung mit 150 mm KG Rohr und Schalldämpfer.JPG


Eine Kernbohrmaschine kann man z. B. bei der Firma Mietprofi ( http://www.mietprofi.de ) für € 40,00 zzgl. 11,5% des Mietpreises für die Versicherung der Maschine für 24 Stunden mieten. Bringt man die Maschine innerhalb von vier Stunden sauber und heil zurück, zahlt man sogar nur € 28,00 zzgl. 11,5% des Mietpreises für die Versicherung der Maschine. Mein Freund hat für die Bohrung durch unsere 38 cm dicke Wand ca. 20 Minuten benötigt. Da wir auch gleich einen entsprechenden Industriestaubsauger zum Anschließen an die Maschine für € 14,00 im Spartarif mitgemietet hatten, lief alles praktisch ohne Schmutz ab. Hierüber war ich natürlich besonders froh. Für den Verschleiß an der Bohrkrone haben wir € 18,00 ( € 6,00 pro einem Zehntel mm Verschleiß ) gezahlt.

An der Außenseite der Wand haben wir zwei 45 Grad KG-Rohrbögen auf das aus der Wand herausragende KG-Rohr aufgesteckt, um eine scharfe Krümmung in der Abgasführung zu vermeiden, was bei einem 90 Grad Bogen sonst der Fall wäre.


Datei:KG Rohrbögen aussen 3 Stück 45 Grad gebogen mit Rückstauklappe gegen Zugluft bei ausgeschaltetem Lüfter.JPG


In den zweiten Rohrbogen haben wir dann eine Staudruckklappe mit Tesa Moll eingesetzt und auf den gegenüberliegenden Flansch der Staudruckklappe haben wir, ebenfalls mit Tesa Moll gedichtet, einen dritten KG-Rohrbogen mit abwärts geneigter Öffnung angebracht, damit kein Schlagregen in das Rohr eindringen kann.

Da jede Absaugung nur funktionieren kann, wenn die gleiche Menge Luft, die abgesaugt wird, an anderer Stelle ungehindert nachströmen kann, öffnen wir immer unser Schlafzimmerfenster soweit, dass keinerlei Pfeif- oder sonstige Sauggeräusche mehr an diesem Fenster hörbar sind. Dadurch, dass das Schlafzimmer am weitesten von unserem Arbeitszimmer entfernt liegt, entsteht für mich bei der Arbeit keine unangenehme Zugluft für den Rücken / Nacken. Die nachströmende Luft verteilt sich erst gleichmäßig in der Wohnung und wird erst zwischen der Ansaugöffnung des Flexrohres und dem Brenner beschleunigt, um dann mit den Abgasen vermischt, den Lüfter zu kühlen und schnellstens nach draußen befördert zu werden. Wir haben einmal aus Spaß, ohne dass der Brenner lief, nur die Lüftung bei geschlossenem Fenstern laufen lassen und dann nach ca. 3 Minuten die Balkontür entriegelt. Durch den entstandenen Unterdruck, der bereits Pfeifgeräusche an sämtlichen Tür- und Fensterdichtungen hervorgerufen hatte, wurde die Balkontür dermaßen nach innen gerissen, das mein Freund fast k. o. gegangen wäre, als ihn die Tür traf.

Ich betreibe den Lüfter mit der elektronischen Drehzahlregelung mindesten mit einem Drittel der Skala. Der Lüfter wird max. handwarm, das Rohr ebenfalls und die austretenden Gase an der Außenseite der Wohnung fühlen sich für den Handrücken an, als ob man auf ihn haucht.

Durch den eingesetzten Schalldämpfer hört man an der Austrittöffnung der Abgasleitung praktisch nichts, wodurch eine Lärmbelästigung für Nachbarn absolut vermieden wird. Auch die Ansauggeräusche halten sich deutlich im Rahmen. Die Geräuschentwicklung des Sauerstoffkonzentrators ist ca. 3-4 mal lauter.

Wer Fragen hat, kann sich gerne an uns wenden (Perlentreff-Name: Claudia).


Claudi sitzt am Arbeitsplatz.JPG


Der Doppelarbeitsplatz.JPG

--Peter 22:04, 22. Feb 2007 (CET)